Montag, 14. Juni 2010

Interview mit Bonnie Strange.


Welch Freude, auf eine so talentierte Jungfotografin wie Miss Bonnie Strange zu treffen; die junge Blondine ist selbst Model, außerdem Stylistin, Illustratorin und eine Top-Fotografin. Ihr Portfolio ist super-stylish und erinnert zum Teil ein wenig an die phantastischen Bilder von Ellen von Unwerth.


1. Was machst Du beruflich?
Ich bin Fashion-und Fine Art Fotografin.
2. Wie bist Du zur Fotografie gekommen?
Ich hab‘ schon immer Kunst sehr geliebt, und war an Mode von klein auf interessiert. träumte davon später in der Modewelt teil zu haben.Mit 16 habe ich zu modeln angefangen, und arbeitete in Städten wie Paris, Mailand oder London.Mit 22 habe ich dann verlangen nach mehr als nur modeln bekommen.wusste jedoch nicht genau was. Per Zufall und dank eines Weihnachtsgeschenkes meiner Familie, meine geliebte g10, habe ich die Liebe zur Fotografie entdeckt. seit dem hab ich step-by-step experimentiert, meine Freundinnen fotografiert und Schwups auf einmal wurde es recht schnell zu meinem Beruf. assistiert oder studiert habe ich Fotografie nie, alles was ich mache hab ich mir selbst beigebracht und entsteht aus meiner liebe zu Mode, Kunst und Farbe.

3. Mit welchem Equipment arbeitest Du und warum?
Ich benutze eine Canon g 10, diese deswegen, weil sie klein ist, super easy zu handeln, ohne den ganzen schnick schnack , und einfach tolle Bilder macht und Farben super einfängt , was toll ist für die Weiterbearbeitung. auch hat sie einen tollen Vintage-Retro-Look schon ganz von selbst, welchen ich liebe ... wie in den 80‘s!Meistens fotografiere ich gerne mit Tageslicht wenn das Wetter mitspielt, zuzüglich einen üblichen Reflektor. Oder auch einfach mit Camara eigenem Flash (Blitz), oder anderen verschiedenen starken externen Blitzlichtern. Ich liebe es überbelichtet!

4. Was ist für Dich ein gutes Bild und wie erreicht man ein solches?
Ein gutes Bild ist relativ, ich kann nicht sagen was genau ein gutes Bild ist, aber wichtig ist für mich dass mich das Bild fesselt und ich einfach nicht weggucken kann. Unabhängig ob es sehr aufwendig gestaltet ist oder eher weniger, manchmal fesseln simple dinge umso mehr. ein Bild muss Energie ausstrahlen und Lebendigkeit. Ich habe immer wenn ich fotografiere, ein gewisses perfektes Bild im Kopf, welches ich unbedingt erreichen will, wenn ich fotografiere. wenn ich dieses dann im Kasten hab‘, und es fertig retuschiert habe, nehme ich gerne eine Zigarette und ein Glas Wein und schaue es mir einfach super lange an und vertiefe mich in es.

5. Was sind Deine Lieblingsmotive und warum? Was reizt Dich besonders daran? Was inspiriert dich?
Ich liebe schöne und interessante Frauen und feminine Männer.Ich liebe es wenn meine Modelle Charakter haben und selbst etwas ausstrahlen. Wenn ich jemanden treffe der dies hat, kann ich es kaum erwarten diese Person zu fotografieren. Von solchen Menschen ziehe ich oft meine Inspiration , ich habe 3 beste Freundinnen, Models, die drei inspirieren mich sehr nur mit ihrer Anwesenheit.Meine meiste Inspiration jedoch bekomme ich durch Musik, gute alte 80er Musik , wie David Bowie oder Depeche Mode. Auch alte Videoclips sind für mich wie ein Ideenmeer... ich liebe es....

6. Wie bearbeitest Du deine Bilder nach?
Zum bearbeiten benutze ich den guten alten Photoshop - mein bester Freund, immer die neuste Version. Ist konkurrenzlos das must-have und macht die Models glücklich ;)

7. Wenn Du deine Aufnahmen im Kasten hast und diese bearbeitet sind, landen die Bilder dann einfach auf der Festplatte, oder was machst Du mit diesen?
Wenn ich ein Bild fertig habe bin ich super glücklich, und kann , wie schon vorher erwähnt , meine Augen davon nicht ablassen , und genieße den Moment mit dem Bild. Jedes kleinste Detail muss perfekt in meinen Augen sein. Wenn ich dann jedoch neue Bilder habe und daran arbeite faszinieren diese mich wiederum natürlich meh , und ja dann landet das ältere Bild natürlich auf der Festplatte ( abgesehen davon , werden diese ja meistens auf meinem Blog, Facebookprofil oder in diversen Magazinen veröffentlicht). Von Zeit zu Zeit jedoch schaue ich mir gerne nochmal meine vorherigen arbeiten an und entdecke selbst sogar immer neue Sachen.Unter anderem werden ausgewählte Kunstfotos von mir in einer Galerie in Italien verkauft ab diesem Sommer.

8. Wie vermarktest Du dich und Deine Arbeiten und was erreichst Du damit?
Das mit der Vermarktung nehme ich ganz easy, ich bin einfach ich selber und mache das was ich mache, ich bin wie ich bin... ich bin kein aufgesetzter Mensch, wenn mich Leute so mögen wie ich bin und das mögen was ich tue freue ich mich, wenn jedoch nicht, verändere ich mich deswegen nicht.Sich selbst zu sein ist mir am wichtigsten im Menschen...Was ich damit erreiche? Ich hoffe ich kann ein paar Menschen Freude an dem bringen mit dem was ich tue. Das ist mir mein größter Erfolg und macht mich glücklich.

9. Glaubst Du, dass man als Fotograf sein Leben finanzieren kann, oder kannst Du deines davon finanzieren?
Ja klar kann man sein Leben damit finanzieren , man muss sich nur mal zum Beispiel Steven Klein, Bruce Weber und Mert and Marcus ansehen, ich glaube die können sich nicht beklagen. Natürlich sind das nicht viele, wenn man sich die Anzahl von Fotografen ansieht. Jedoch glaube ich wenn man sehr liebt was man tut und es mit vollem Gefühl macht und vor allem ganz wichtig einen Traum, ein Ziel hat und an sich selbst glaubt, kann man in vielen Dingen etwas erreichen.Ich liebe meine Arbeit und gehe voll damit auf. Klar am Anfang konnte ich nicht davon leben und musste weiterhin modeln, doch mit der Zeit brauchte ich dies langsam nicht mehr.

10. Wie wird man (außer üben, üben) Deiner Meinung nach besser?
Sagen wir es so manche haben Talent und brauchen nicht viel zu üben, weil es ihnen einfach im Blut liegt. Manche jedoch lieben etwas, können es aber ohne Lernen und Üben nicht erreichen.Ich würde sagen man muss selbstkritisch sein und an sich zu arbeiten kann nie verkehrt sein. Außerdem, da kann ich mich nur wiederholen, man muss einfach das lieben was man tut.

11. Hast du ein Buch veröffentlicht? Wenn ja wie heißt es und wo gibt es dieses zu kaufen?
Ein Buch selber habe ich noch nicht Veröffentlich, ist aber schon in Planung , hoffe ich werde es zeitlich bis Anfang 2011 schaffen , wird etwas spezielles, und nicht einfach nur eine Sammlung meiner Arbeiten , man darf gespannt sein ;)...

12. Mit welchen Models hast du schon einmal zusammen gearbeitet? Welches hat deine Ideen am besten umgesetzt?
Jedes einzelne Model mit dem ich zusammen gearbeitet habe, hat mich fast immer vollkommen zufrieden gestellt. Ich achte immer darauf bevor ich jemanden fotografiere, sei es für private Zwecke oder für Jobs, dass ich gut aussuche, sprich ein gutes Casting mache.Ich arbeite sehr ungerne mit solchen Models zusammen, welche nicht meine Vorstellungen und Ansichten verstehen, was verständlich ist.Ich habe viele Models aus den verschiedensten Ländern fotografiert, manche bekannter , manche weniger bekannt. Am Liebesten jedoch muss ich sagen, dass ich New Faces bevorzuge, denn sie sind neu und frisch und voller Energie und Ehrgeiz bei einem Shooting dabei. Außerdem liebe ich es jungen Leuten Chancen in dem Business zu geben.

13. Wie würdest du dich in 3 Wörtern beschreiben?
Simply: People are Strange



©Steven Schauer